Verbesserungsvorschläge für den Rettungsdienst- und Notarztdienst

  • Hallo liebes Team,
    Moin Community,

    in letzter Zeit ist mir vermehrt aufgefallen, dass einige Aspekte im Bereich der Notfallmedizin und der Rettungsdienste möglicherweise noch optimiert werden könnten. Ich möchte daher einige Punkte ansprechen, die möglicherweise schon einmal zur Sprache kamen oder aktuell im Team diskutiert werden. Da ich jedoch nicht weiß, was bereits besprochen wurde und was nicht, möchte ich gerne meine Meinung als OOC Notfallsanitäter einbringen.

    Thema 1: Notärzte & Notfallsanitäter

    Momentan scheint es so, dass Notfallsanitäter (NotSan) in vielen Fällen wenig Entscheidungsfreiheit haben und ihre Handlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind. Teilweise könnte dies auch daran liegen, dass sich einige NotSan unsicher fühlen oder bestimmte Aufgaben nicht übernehmen möchten. Als jemand, der IC nicht im Rettungsdienst tätig ist und sich mit den genauen Ausbildungsinhalten nicht umfassend auskennt, fällt mir dennoch auf, dass NotSan relativ wenig in die Medikamentengabe und andere therapeutische Maßnahmen eingebunden sind. Auch die Notärzte sind nicht immer auf dem höchsten Stand der Fachkompetenz – einige haben Schwierigkeiten mit Fachsprache, während andere sehr versiert sind.

    Von einem Notarzt erwarte ich, dass er über ein fundiertes Wissen im Bereich der Notfallmedizin verfügt, insbesondere in Bezug auf die medikamentöse Therapie. Leider ist dies aktuell nicht immer der Fall. Natürlich ist es nicht fair, den Notärzten ihren Ausbildungsstand abzuerkennen, dennoch könnte eine regelmäßige Fortbildung und Schulung im Bereich der Notfallmedizin sehr hilfreich sein. Ähnlich wie in der realen Welt sollten NotSan und Notärzte kontinuierlich Fortbildungen absolvieren, eventuell könnte dies sogar gesetzlich festgehalten werden, um den Wissensstand zu sichern.

    Thema 2: Medikamentengabe

    Bereits in Thema 1 habe ich die medikamentöse Therapie angesprochen, insbesondere im Hinblick auf Schmerzbehandlung. Aktuell wird die Schmerztherapie nur unzureichend umgesetzt, was meiner Meinung nach zu einer suboptimalen Behandlung führt. Ein Beispiel: Ein Polizist wird angeschossen und spielt seine Schmerzen so gut wie möglich aus, doch der NotSan verabreicht ihm eine Paracetamol – das ist keine geeignete Lösung für starke Schmerzen. In der Bundeswehr (OOC) verwenden wir z.B. 10mg Morphin als Autoinjektor. In der zivilen Medizin halte ich Fentanyl für sinnvoller, auch Ketanest und Dormicum sind geeignete Alternativen für eine adäquate Schmerztherapie.

    Leider werden starke Schmerzmittel und Betäubungsmittel wie Fentanyl sehr selten genutzt, zumindest nicht in der notwendigen Dosierung. Ein weiteres Beispiel: Jemand möchte einem Schmerzpatienten 12,75mg Ketanest verabreichen wollte. Das Problem dabei ist, dass Ketanest als 50mg Lösung in einer 2ml-Ampulle vorliegt – man kann also nicht exakt die gewünschte Menge dosieren. Ich würde mir wünschen, dass im Rettungsdienst und bei Notärzten mehr auf die Analgetische Potenz von Medikamenten geachtet wird und stärkere Schmerzmittel konsequenter angewendet werden. Ein kleiner Überblick zur Potenz von Schmerzmitteln im Rettungsdienst:

    • Ibuprofen und Paracetamol < Metamizol < Ketanest < Piritramid < Morphin < Fentanyl < Sufentanyl

    Thema 3: Ampullen und Dosierung

    Aktuell gibt es über das Inventar in VisnAre die Möglichkeit, Medikamente auszuwählen, aber leider muss immer die gesamte Ampulle verabreicht werden. Der Spruch „Ganzer Mensch, Ganze Ampulle“ ist natürlich nicht in jedem Fall anwendbar. Es wäre sinnvoller, wenn man die Ampulle zunächst aufziehen müsste und dann die exakte Menge, die man verabreichen möchte, eingeben kann. So könnte man bei Schmerzpatienten die Dosierung besser anpassen, z.B. bei Fentanyl: Wenn ein Patient nach der ersten Gabe immer noch Schmerzen hat, könnte man die Dosis langsam erhöhen, um eine Überdosierung und damit verbundene Nebenwirkungen zu vermeiden. Ich weiß nicht, ob dies technisch im VisnAre Script umsetzbar ist, aber es würde die Arbeit im Rettungsdienst realistischer und sicherer machen.

    Ein weiteres Problem ist, dass Spieler sich die Dosierung entweder selbst ausrechnen müssen, was zu Fehlern führen kann, oder dass sie die Dosierung einfach willkürlich festlegen. Das ist jedoch unrealistisch: Eine falsche Dosierung, z.B. bei Fentanyl, kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wie z.B. Atemdepression und letztlich zum Tod des Patienten, wenn keine Beatmung erfolgt.

    Thema 4: Realismus

    Wie bereits in den vorangegangenen Punkten erwähnt, ist die Umsetzung der Notfallmedizin aktuell leider nicht immer realistisch. Besonders das Szenario, dass jeder Notfallpatient reanimationspflichtig ist, entspricht nicht der Realität und wirkt auf mich unpassend. Das liegt sicherlich auch an den Limitationen des VisnAre Scripts. Ich würde es begrüßen, wenn der Rettungsdienst und die Notärzte durch Anpassungen und unter Einbeziehung meiner Vorschläge realistischer agieren könnten.

    Thema 5: Trauma / Traumaversorgung

    Ein weiteres Thema, das mir aufgefallen ist, betrifft die Versorgung von traumatischen Verletzungen. Derzeit konzentrieren sich viele Rettungsdiensteinsätze hauptsächlich auf die Medikamentengabe und das Verbinden von Wunden mit Standartmaterial, während die eigentliche Trauma- und Notfallversorgung zu kurz kommt. Häufig sind die Patienten Polytraumatisiert (z.B. durch Schuss-, Stich- und Hiebverletzungen und insbesondere schwere Verkehrsunfälle), und es wird leider zu wenig auf die essentielle medizinische Versorgung mit Verbänden und anderen Notfallmaßnahmen geachtet.

    Die akute Traumaversorgung sollte jedoch im Vordergrund stehen. Zu den lebensrettenden Maßnahmen gehören unter anderem Thoraxdrainagen, Tourniquets, Chest Seals, Thoraxentlastungspunktionen, Cellox-Gauze, Emergency Bandages (Israeli Verbände) und andere spezialisierte Produkte, die derzeit in den Inventaren fehlen oder nicht richtig eingesetzt werden. Diese Maßnahmen sind bei schweren Traumapatienten oftmals die entscheidenden, lebensrettenden Schritte. Leider geht dies in der aktuellen Umsetzung häufig unter.

    Ich würde mir wünschen, dass mehr Augenmerk auf die Trauma- und Notfallversorgung gelegt wird und dass die oben genannten Produkte als Teil des Inventars und als regelmäßige Einsatzmittel verwendet werden können. Durch die Integration dieser Maßnahmen könnte die Überlebensrate bei Traumapatienten signifikant erhöht werden.

    Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Text die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind immer alle Geschlechter gemeint.

    Ich hoffe, dass diese Anmerkungen und Vorschläge bei den kommenden Diskussionen berücksichtigt werden und zur Verbesserung der Arbeitsweise im Rettungsdienst beitragen können. Für weitere Fragen oder ein persönliches Gespräch stehe ich gerne zur Verfügung.

    Vielen Dank und beste Grüße,

    Mit freundlichen Grüßen

    Tim Klein

    Erster Polizeihauptkommissar
    Ausbildungsleitung & Pressesprecher
    Polizeipräsidium Frankfurt am Main
    Polizei Hessen

  • Hey Toilettenwasser,


    Ich möchte gerne auf ein paar Punkte Bezug nehmen:


    Die NotSans werden relativ wenig in die Medikamentösen und Therapeutischen Maßnahmen eingebunden:

    Wir haben im Rettungsdienst eine SAA und BPR welche im gesamten 80 Seiten lang ist. Alles was da drinnen erwähnt wird, sind für die NotSans freigegeben. Darauf wird auch in der Ausbildung IC eingegangen.


    regelmäßige Fortbildung und Schulung im Bereich der Notfallmedizin sehr hilfreich sein:

    Leider ist unser ÄLRD kaum bis nie da, was seine OOC Zeitlage nicht zulässt. Leider können wir von der Ausbildungsabteilung nicht viel machen, denn wir wissen nicht wo die größten Probleme liegen.


    Aktuell wird die Schmerztherapie nur unzureichend umgesetzt, was meiner Meinung nach zu einer suboptimalen Behandlung führt:

    Wie bereits erwähnt haben wir eine 80 Seitige SAA und BPR mit Medikamente die für NotSan freigegeben sind - auch in der Ausbildung, wo der leitfaden 25 Seiten hat. Wird extremst auf Medikamente eingegangen, um den sicheren Umgang zu gewährleisten.


    Umsetzung der Notfallmedizin aktuell leider nicht immer realistisch. Besonders das Szenario, dass jeder Notfallpatient reanimationspflichtig ist, entspricht nicht der Realität und wirkt auf mich unpassend:

    Die Ausbildung zum Notfallsanitäter geht derzeit IC 8 Wochen wenn man gut ist, wir haben 2 Leitfäden einmal den RS und den NFS, der NFS baut sich auf den RS auf, was bedeutet das der NFS Leitfaden derzeit um die 50 Seiten hat.


    Leider wird in den Prüfungen gespickt welches man einfach nicht Nachweisen kann. Klar man kann per Discord eine Bildschirmübertragung machen, aber das will ich nicht, da ich das kacke finde.


    Thema 5: Trauma / Traumaversorgung:

    Bei dem Thema kann ich nur sagen, das den meisten im Rettungsdienst die Kreativität fehlt, die meisten gehen leider nach VisnAre und sagen bei einem Patient 200 km/h gegen Baum nur Kratzer am Oberarm wenn der NA fragt was sagt der Bodycheck.


    Ich persönlich versuche mein MedicRP immer so detailliert wir möglich und realistisch auszuspielen. Ich finde es selber schade, aber ich kann nicht viel Nachschulen, da wir einen Ausbilder Mangel haben, und die wir haben, die sind mal so mal so da.


    Ich muss auch leider mittlerweile sagen das mir der Spass am RD vergeht weil meine Einschätzung ausgenommen jetzt LRD, das die Leitung inaktiv als inaktiv ist. Was bei den Mitarbeitern für Unruhe und die Motivation in den abgrund stellt.


    Och hoffe ich konnte dir was erklären, ich hoffe du verstehst alles ich habe das unter stress geschrieben in der Mittagspause deshalb sorry für Rechtschreibfehler - ich mach dann mal weiter.

  • Guten Morgen,

    ich sag ma paar Dinge dazu:

    Thema 1
    Das kommt auf die individuellen NotSan/ Notarzt drauf an. An sich haben die NotSans auf IDV eine lange Ausbildung, sowie eine (für GTA-RP) harte Ausbildung. Und der aktuelle Stand ist echt hoch.


    Das manche Notärzte "weniger können" als manche NotSans ist auch so, jedoch lässt sich das für nen RP-Server schwierig gleich halten. Man muss nunmal einen nicht OOC-Medizinier auch irgendwie die Chance geben hier Medic-RP zu machen. (PS: Das manche Notärzte ma zur Nachprüfung müssen sehe ich aber auch)


    Im Kontext "mehr Fortbildung" muss ich dir recht geben, da gibt es aktuell keine offiziellen Ausschreibungen. Jedoch liegt das auch wahrscheinlich daran, dass es einfach zu wenig Ausbilder im RD aktuell gibt.


    Thema 2
    Da muss ich dir teilweise widersprechen. Ich persönlich und auch viele andere (von denen ich das so mitbekomme) greifen gerne zu stärkeren Schmerzmitteln, wenn dies angemessen ist. Allgemein habe ich eher das Gefühl, dass lieber zu stärkeren, als zu schwächeren gegriffen wird. Also muss ich dort sagen, dass ich das Problem nur bedingt unterschreiben kann.

    Auch das mit den 12,75mg Keta ist wieder ne Geschichte, die man als OOC-Medizinier sofort kritisiert, wenn jemand irgend ein Medikament auf die 2. Nachkommastelle genau aufgezogen haben möchte. Jedoch liegt da wieder der Punkt in der Ausbildung. Wenn der Ausbilder es ihm nicht beibringt... woher soll er es wissen.


    Thema 3
    Demnächst kommt eine neue Version Visn_are raus. Diese beinhaltet viele coole Änderungen, welche das Medic RP stark erweitern werden. Wenn diese raus ist, müssen dann eh erstmal die aktuellen Skripts angepasst werden. Ich denke also, dass da zukünftig noch viel schönes folgen wird :)


    Thema 4
    Auch hier kommt es wieder auf die individuellen Kenntnisse drauf an. Insgesamt ist das Medic-RP auf IDV bereits auf einem Niveau, dass ich von keinem anderen RP Server ansatzweise so kenne.


    Thema 5
    Auch hier wird durch die neue Visn_are Version einiges dazu kommen. Ich persönlich spiele da aktuell im RP viel aus, also auch Geschichten, wie Chest-Seals und Thoraxentlastungen, jedoch auch hier wieder: wenn du OOC das nicht kennst, muss es dir IC erstma jemand erklären.



    Ich verstehe dein Unmut und muss auch sagen, dass ich mir oft denke: "wie ist der durch die Prüfung gekommen". Jedoch muss man immer bedenken: "woher soll er es wissen...". Und da liegt denke ich einfach das Problem in der geringen Zahl der Ausbilder im RD (die auch gut erklären können und Fachwissen vorweisen).

    Alle anderen Punkte werden sich bestimmt zukünftig nach Veröffentlichung der neuen Visn_are Version verbessern.



    Ein Punkt der mich und viele andere auch aber immer noch stört: Die Menge an Notärzten. Es ist bereits seit 2 Monaten (seit IDV 2.0) so, dass es viel zu viele Notärzte auf NotSans gibt, und es wird nicht wirklich besser.

    Bestes Beispiel, gestern: 6 Fahrzeuge und davon 5 Notarzt besetzt. Und das Argument "wir bilden aus": so viel kann man nicht Ausbilden, dass das Verhältnis von Notärzten und Notsans aktuell passen kann und realistisch ist. Denn dafür müssten deutlich mehr Spieler auf IDV sein bzw. einfach alle Rettsan + Azubis, NotSans sein. (Und wie wir wissen, wollen viele nichtma NotSan werden)

    Mein Vorschlag immer noch dahingehend: Notarztgrenze runtersetzten und regelmäßige Nachprüfungen.

    Wenn aus einigen Notärzten dann NotSans werden, hat man wahrscheinlich wieder auch mehr kompetentere NotSans :=)


    Ich freue mich auch hierzu auf Diskurs.


    LG Achim

    Lagedienstleiter
    Integrierte Leitstelle Frankfurt am Main

    Gruppenführer & Notfallsanitäter
    Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main

  • Moin,

    danke für eure Beiträge. Ich gebe das mal an die Fraktionsleitung und Leitung des Rettungsdienstes weiter.

    Vorweg möchte ich aber sagen, dass wir ein RP-Server sind und die oben genannten Szenarien simulieren. Natürlich sind wir ein Hardcore-RP Server, der versucht, überall zu realistisch wie möglich zu sein, jedoch müssen wir uns aber auch vor Augen zu führen, dass ein Großteil der Spieler (jetzt explizit im Rettungsdienst) OOC gar keinen Bezug zum Rettungsdienst haben und das ganze, vor allem medikamententechnisch, sehr komplex ist.

    Die Voraussetzung, OOC beim Rettungsdienst o. Ä. zu sein, um IC RS/NFS zu werden, da man nur so ein fundiertes Fachwissen haben kann, macht für einen RP-Server wenig Sinn. Daher halte ich es für gut, wenn bei „unerfahrenem“ Rettungsdienstpersonal um Nachsicht geboten wird, da es ja schon in eine sehr komplexe Richtung geht.

    Nichtsdestotrotzt sollte sich jeder darum bemühen, sein RP so realistisch wie möglich zu gestalten. Wenn es Kritik am Medic-System gibt, lassen sich neue Möglichkeiten sicherlich mit der Leitung des RD abklären, ggf. auch unter Anbetracht möglicher Skriptanpassungen.


    Wie gesagt ich hab das ganze weitergegeben, das heißt eine Antwort eines „Profis“ steht noch aus. Bei dem Thema kann ich sonst leier nicht mitreden.

    Kenai
    Management | IdentityValley
    kenai@identityvalley.de
    📞 Discord: kenai286

    — IdentityValley - Dein GTA 5 Hardcore-RP Server —

  • Hallo Achim,


    Ich verstehe doch voll und ganz, allerdings kann man nicht regelmäßig nachprüfungen machen, und wenn du von einigen wieder die Ausbildungen aberkennst, hast du das Problem, das einige vermutlich den Spielspass verlieren.


    Zum Thema Nachprüfungen, ich verstehe nicht gabz wozu "regelmäßig" in der Realität mach auch ein Notarzt nicht jedes halbe Jahr eine Nacjprüfung, das sprengt wiederum den Rahmen. Zudem ist der ÄLRD für das Qualitätsmanagment zuständig, und hier weißt du ja selber dieser ist selten bis kaum da, was auch daran liegt, dass er OOC viel zu tun hat. Was auch ok ist.

    Zu der Notarzt Grenze: Wir haben derzeit eine Notarztgrenze von 10 und haben demnach nur 10 Notärzte, das Problem ist das die Notärzte sehr aktiv sind was auch schön ist.

  • Moin Achim , einCode_ _,

    ich möchte gerne zu den bisherigen Diskussionen Stellung nehmen. Es scheint, dass meine Kritik teilweise missverstanden wurde. Mein Ziel ist es keineswegs, den gesamten Rettungsdienst über einen Kamm zu scheren. Vielmehr möchte ich auf spezifische Schwächen hinweisen und konstruktive Kritik äußern, um Verbesserungen anzustoßen.

    Als Soldat der Bundeswehr (OOC) habe ich regelmäßig mit Trauma und entsprechender Versorgung zu tun – sowohl im militärischen/taktischen als auch im zivilen Setting. Diese Erfahrung fließt in meine Anmerkungen ein.


    Thema Notfallsanitäter und Medikamentengabe

    In Bayern ist der Handlungsspielraum für Notfallsanitäter leider begrenzt. Wir arbeiten hier oft mit Dipidolor/Piritramid, einem Opioid mit geringerer analgetischer Potenz im Vergleich zu Fentanyl, das jedoch effektiv Schmerzen lindert. Die Gabe von Fentanyl erfolgt unter Berücksichtigung des §2a NotSanG, mit der Verpflichtung, den Patienten einer ärztlichen Weiterbehandlung zuzuführen. Dabei geht es in erster Linie darum, Schmerzen zu reduzieren und Folgeschäden zu vermeiden.

    Alles, was nicht durch §2a oder §2c NotSanG gedeckt ist, rechtfertige ich – wie viele meiner Kollegen – nach §34 StGB (rechtfertigender Notstand). Bisher hat sich dieses Vorgehen bewährt, ohne rechtliche Konsequenzen.

    Ich befürworte es, dass erfahrene Notfallsanitäter, die ihre Kompetenzen sicher einschätzen können, bei Bedarf Medikamente verabreichen. Leider gibt es auch Kollegen, die sich wenig trauen, was manchmal zulasten der Patienten geht.

    In Bayern darf ein NotSan gemäß §2c NotSanG bis zu 7,5 mg Piritramid oder gemäß §2a bis zu 0,2 mg Fentanyl verabreichen. Darüber hinausgehende Maßnahmen müssen gut begründet und gerechtfertigt sein. Es wäre sinnvoll, IC mit dem ÄLRD Frankfurt zusammenzuarbeiten, um einen praxisnahen Handlungsrahmen für NotSans zu schaffen, sodass diese mehr Medikamente bis zu einer Gewissen Dosis verabreichen können.


    Kritik am Rettungsdienst

    Ich weiß, dass es sowohl IC als auch OOC viele engagierte und kompetente Kollegen gibt. Leider bleiben negative Erlebnisse oft stärker im Gedächtnis. Von dir, Achim , habe ich bislang durchweg hervorragendes RP erlebt, das weit über das hinausgeht, was mancher NotSan oder Arzt leistet. Dich, einCode_ _, konnte ich leider noch nicht im Einsatz beobachten, daher fehlt mir hier ein konkretes Bild.


    Prüfungen

    Das Thema Prüfungen und Spicken ist ein wiederkehrendes Problem, welches nicht nur den Rettungsdienst betrifft. Eine mögliche Lösung könnte sein, die entsprechenden Dateien während der Prüfungszeit vorübergehend unzugänglich zu machen. Natürlich lässt sich nicht verhindern, dass jemand zuvor Kopien erstellt hat.

    Letztlich betrügen sich die Leute selbst. Wer nicht lernt, wird weder ein guter Notfallsanitäter noch ein kompetenter Notarzt – weder IC noch OOC.


    VisnAre

    Es wird seit Langem über eine neue Version von VisnAre gesprochen, die hoffentlich viele Verbesserungen bringt. Derzeit ist es für ein "normales" Midcore-RP gut geeignet, hat aber Schwächen für ein echtes Hardcore-RP.

    Thema Bewusstlosigkeit:
    Aktuell zeigt das Script bei Bewusstlosigkeit eine Bradykardie im Bereich von 5–20 BPM, was oft zu einer Reanimation führt. Realistisch gesehen wäre dies nicht immer der Fall, da der Kreislauf in solchen Fällen oft noch minimal aktiv ist.

    In der Realität unterscheidet man zwischen hypodynamem und hyperdynamem Kreislaufstillstand. Je nach Situation werden unterschiedliche Medikamente und Maßnahmen angewendet. (Das jetzt genau aufzuführen sprengt den Rahmen). Diese Differenzierung wäre im Script wünschenswert. Durch das IDV Dev. Team aber wahrscheinlich nicht umsetzbar, da es ja ein externes Script ist.

    Thema Frakturen und Wundversorgung:
    Das derzeitige System ist funktional, aber limitiert. Neue Möglichkeiten für die Diagnose und Behandlung von Verletzungen wären wünschenswert, z. B. spezifische Untersuchungen für einzelne Körperteile, verbunden mit Animationen.


    Nachschulungen und Fortbildungen

    Ich stimme dir, Achim , und auch @Kenai zu, dass man nicht erwarten kann, dass alle IC-Mediziner auch OOC umfassend geschult sind oder werden. Dennoch sollten regelmäßig Nachschulungen angeboten werden, um Fachwissen zu vertiefen.

    Eine Idee wäre, IC-Unterricht durch spezialisierte Fachärzte zu organisieren, z. B. zu Themen wie Atemwegsmanagement, Traumaversorgung oder Medikamenten-Therapie. Solche Schulungen könnten sowohl die Qualität des RP als auch die Kompetenz der Teilnehmenden steigern.
    Auf Sachen wie die Wirkweise oder die Rezeptoren sollte man aber nicht eingehen, da dies IC den Rahmen massiv Sprengen würde…


    Nachprüfungen und Fortbildungen

    In der Realität gibt es selten Nachprüfungen, dafür jedoch verpflichtende jährliche Fortbildungen. Ein solches System könnte man auch IC etablieren, um die Entwicklung der Charaktere und die Qualität des RP langfristig zu fördern.


    Abschließende Worte

    Ich möchte betonen, dass meine Kritik nicht persönlich gemeint ist. Mein Ziel ist es, das MedicRP und damit verbundene Situationen insgesamt zu verbessern. Spieler, die sich OOC wenig mit dem Rettungsdienst beschäftigen, finden das RP vermutlich in Ordnung oder gut. Für mich – und sicher auch für andere – gibt es jedoch noch viel Verbesserungspotenzial.

    Vielen Dank fürs Lesen und für die Möglichkeit, meine Gedanken zu teilen! 😊

    Mit freundlichen Grüßen

    Tim Klein

    Erster Polizeihauptkommissar
    Ausbildungsleitung & Pressesprecher
    Polizeipräsidium Frankfurt am Main
    Polizei Hessen

  • Guten Tag Toilettenwasser,

    nochmal paar kurze Worte dazu:

    IC dürfen Notsans bereits Fentanyl, Morphin und Dipidolor verabreichen (auch ohne ihre Notkompetenz).

    Thema Visn_are verstehe ich deinen Unmut, aber es bleibt mir weiterhin zu sagen: warte mal das Update ab und gib dem etwas Zeit. Das ist ein Tool, welches wahrscheinlich eh nie ausgereift ist.

    Die Kreislaufstillstand-Geschichte und dem "immer gleichen" Rhythmus sehe ich auch so und könnte durchaus zukünftig erweitert werden. Aktuell hat ja der Defi IC keine wirkliche Verwendung.

    Und bei Nachschulen/ Fortbildungen kann ich dir nur zustimmen.

    LG Achim

    Lagedienstleiter
    Integrierte Leitstelle Frankfurt am Main

    Gruppenführer & Notfallsanitäter
    Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main

  • Moin, um das Thema abschließend zu beantworten nehme ich mal kurz Stellung.

    In Bayern ist der Handlungsspielraum für Notfallsanitäter leider begrenzt. Wir arbeiten hier oft mit Dipidolor/Piritramid, einem Opioid mit geringerer analgetischer Potenz im Vergleich zu Fentanyl, das jedoch effektiv Schmerzen lindert. Die Gabe von Fentanyl erfolgt unter Berücksichtigung des §2a NotSanG, mit der Verpflichtung, den Patienten einer ärztlichen Weiterbehandlung zuzuführen. Dabei geht es in erster Linie darum, Schmerzen zu reduzieren und Folgeschäden zu vermeiden.

    Alles, was nicht durch §2a oder §2c NotSanG gedeckt ist, rechtfertige ich – wie viele meiner Kollegen – nach §34 StGB (rechtfertigender Notstand). Bisher hat sich dieses Vorgehen bewährt, ohne rechtliche Konsequenzen.

    Ich befürworte es, dass erfahrene Notfallsanitäter, die ihre Kompetenzen sicher einschätzen können, bei Bedarf Medikamente verabreichen. Leider gibt es auch Kollegen, die sich wenig trauen, was manchmal zulasten der Patienten geht.

    In Bayern darf ein NotSan gemäß §2c NotSanG bis zu 7,5 mg Piritramid oder gemäß §2a bis zu 0,2 mg Fentanyl verabreichen. Darüber hinausgehende Maßnahmen müssen gut begründet und gerechtfertigt sein. Es wäre sinnvoll, IC mit dem ÄLRD Frankfurt zusammenzuarbeiten, um einen praxisnahen Handlungsrahmen für NotSans zu schaffen, sodass diese mehr Medikamente bis zu einer Gewissen Dosis verabreichen können.

    Vorerst vielen Dank für den äußerst Lehrreichen und konstruktiven Vorschlag, jedoch bedenke bitte das in Hessen andere Gesetze gelten als in Bayern, da Rettungsdienst ja bekanntlicher weise Ländersache ist. Die Paragrafen bleiben natürlich trotzdem gleich, jedoch solltest du die IC-Gesetze betrachten (in diesem Fall HgBos §25).


    Kritik am Rettungsdienst

    Ich weiß, dass es sowohl IC als auch OOC viele engagierte und kompetente Kollegen gibt. Leider bleiben negative Erlebnisse oft stärker im Gedächtnis. Von dir, Achim , habe ich bislang durchweg hervorragendes RP erlebt, das weit über das hinausgeht, was mancher NotSan oder Arzt leistet. Dich, einCode_ _, konnte ich leider noch nicht im Einsatz beobachten, daher fehlt mir hier ein konkretes Bild.

    Wie Kenai bereits gesagt hat, ist ein Wissen OOC niemals mit dem IC Wissen zu vergleichen, jeder versucht mit bestem Wissen und Gewissen seinen Job auszuüben und kein Mensch sollte aufgrund von Kompetenzen irgendwo ausgeschlossen werden.

    Prüfungen

    Das Thema Prüfungen und Spicken ist ein wiederkehrendes Problem, welches nicht nur den Rettungsdienst betrifft. Eine mögliche Lösung könnte sein, die entsprechenden Dateien während der Prüfungszeit vorübergehend unzugänglich zu machen. Natürlich lässt sich nicht verhindern, dass jemand zuvor Kopien erstellt hat.

    Letztlich betrügen sich die Leute selbst. Wer nicht lernt, wird weder ein guter Notfallsanitäter noch ein kompetenter Notarzt – weder IC noch OOC.

    Zu diesem Thema habe ich mich besprochen und eine 100%ige Vermeidung kann man hier nie erzielen. Die Dokumente werden von den entsprechenden Abteilungen geschützt und regelmäßig überprüft und überarbeitet.

    Wie du bereits gesagt hast, letztlich betrügen sich die Leute selber und das ist einfach ein persönlicher Anspruch aber auch dieser ist nicht zu Werten.


    VisnAre

    Es wird seit Langem über eine neue Version von VisnAre gesprochen, die hoffentlich viele Verbesserungen bringt. Derzeit ist es für ein "normales" Midcore-RP gut geeignet, hat aber Schwächen für ein echtes Hardcore-RP.

    Thema Bewusstlosigkeit:
    Aktuell zeigt das Script bei Bewusstlosigkeit eine Bradykardie im Bereich von 5–20 BPM, was oft zu einer Reanimation führt. Realistisch gesehen wäre dies nicht immer der Fall, da der Kreislauf in solchen Fällen oft noch minimal aktiv ist.

    In der Realität unterscheidet man zwischen hypodynamem und hyperdynamem Kreislaufstillstand. Je nach Situation werden unterschiedliche Medikamente und Maßnahmen angewendet. (Das jetzt genau aufzuführen sprengt den Rahmen). Diese Differenzierung wäre im Script wünschenswert. Durch das IDV Dev. Team aber wahrscheinlich nicht umsetzbar, da es ja ein externes Script ist.

    Thema Frakturen und Wundversorgung:
    Das derzeitige System ist funktional, aber limitiert. Neue Möglichkeiten für die Diagnose und Behandlung von Verletzungen wären wünschenswert, z. B. spezifische Untersuchungen für einzelne Körperteile, verbunden mit Animationen.

    Zu diesem Thema kann ich nicht ganz soviel sagen, jedoch sollte man in dem Fall auch einfach mal etwas Kreativität spielen lassen. Jemand der Reanimationspflichtig geworden ist, weil er nicht genug getrunken/gegessen hat muss nicht immer als dicken Schockraum mit allem drum und dran abgestempelt werden. Wie wäre es hier mit einer Synkope o.ä.

    Dass es hypodyname und hyperdyname Kreislaufstillstände gibt, ist korrekt. Kurz für nicht-mediziner erklärt:

    Hyperdynamer Kreislaufstillstand: Kammerflimmern/flattern, Ventrikuläre Tachykardie

    Hypodynamer Kreislaufstillstand: Asystolie, PEA

    Ich gebe dir recht, dass eine Differenzierung hier förderlich wäre, jedoch liegt das nicht bei uns, sondern bei den Entwicklern.

    Bezüglich der Versorgung von Wunden und Frakturen finde ich das es hier durchaus genug Möglichkeiten gibt das alles souverän auszuspielen. Es gibt Tourniquets, unterschiedliche Verbandsmaterialien und Röntgen/CT/MRT im UKF.

    Animationen so anzupassen das diese gezielt die Körperteile untersuchen ist nahezu unmöglich, wenn du jedoch etwas gefunden hast darfst du es jederzeit vorschlagen.

    Nachschulungen und Fortbildungen

    Ich stimme dir, Achim , und auch @Kenai zu, dass man nicht erwarten kann, dass alle IC-Mediziner auch OOC umfassend geschult sind oder werden. Dennoch sollten regelmäßig Nachschulungen angeboten werden, um Fachwissen zu vertiefen.

    Eine Idee wäre, IC-Unterricht durch spezialisierte Fachärzte zu organisieren, z. B. zu Themen wie Atemwegsmanagement, Traumaversorgung oder Medikamenten-Therapie. Solche Schulungen könnten sowohl die Qualität des RP als auch die Kompetenz der Teilnehmenden steigern.
    Auf Sachen wie die Wirkweise oder die Rezeptoren sollte man aber nicht eingehen, da dies IC den Rahmen massiv Sprengen würde…

    Der Rettungsdienst ist geprägt von SAA´s und Tabellen, sowie Schemata. Fortbildungsangebote obliegen einzig und alleine den Behördenleitungen und man sollte auch hier jederzeit die Verhältnismäßigkeit beachten. Das ganze soll Spaß machen und keine zusätzliche Belastung mit Fortbildungen, Prüfungen und Nachschulungen werden. OOC ist das ein Job bei dem so etwas vorausgesetzt und rechtlich vorgegeben wird. IC ist das nicht so und das wird es auch nie werden.

    Nachprüfungen und Fortbildungen

    In der Realität gibt es selten Nachprüfungen, dafür jedoch verpflichtende jährliche Fortbildungen. Ein solches System könnte man auch IC etablieren, um die Entwicklung der Charaktere und die Qualität des RP langfristig zu fördern.

    Wie bereits oben genannt obliegt das der jeweiligen Behördenleitung. Ich weiß aber das es genug Dokumente, SAA und Tabellen, die klar vorgeben was genau man bei welchem Krankheitsbild zu tun hat.


    Ich hoffe ich konnte dir hierzu etwas mehr und transparenter Antworten, wir sehen deine Vorschläge in keinen Fällen als persönliche Kritik an, jedoch sollte man immer die Verhältnismäßigkeit im Auge behalten.

    Wir sind ein Hardcore RP Server, ja. Aber wir haben alle das Ziel hier Spaß zu haben und mal vom Privatleben und der Arbeit abzusschalten.

    Mit freundlichen Grüßen

    [IDV] Justus | Frank la Vista

    IdentityValley.de - Development / IC-Support

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